Meine Definition finanzieller Unabhängigkeit

Meine Definition finanzieller Unabhängigkeit
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Das jeder seine eigene und persönliche Definition zu einer finanziellen Unabhängigkeit oder finanziellen Freiheit hat ist klar.

Es ist jedoch ebenfalls wichtig zu wissen, dass es unterschiedliche Stufen finanzieller Unabhängigkeit gibt. Und manche dieser Stufen kannst Du schneller erreichen als Du denkst.

Grundsätzlich bedeutet finanzielle Unabhängigkeit für mich, dass ich für meinen Lebensunterhalt und –Standard nicht mehr gezwungen bin zu arbeiten. Das heißt, dass sämtliche Ausgaben durch Einnahmen aus passiven Anlagen wie z.B. Aktien, Anleihen, Immobilien, usw. gedeckt sind.

Es bedeutet nicht, dass man jetzt gar nicht mehr arbeitet – sondern einfach anders. Das Verwalten Deines Vermögens benötigt nämlich weiterhin Deine Aufmerksamkeit aber Du entscheidest, wann Du etwas machst, von welchem Ort aus und in welchem Umfang.

Wenn Du darüber hinaus Deine Passion, sagen wir Mal in der Fotografie, gefunden hast, kannst Du auch weiterhin z.B. als professioneller Fotograf arbeiten. Der Luxus liegt schlichtweg darin, dass Du ab jetzt arbeiten darfst und nicht mehr arbeiten musst. Denn Du bist nicht mehr auf Deinen Job angewiesen, um Monat für Monat Deine Miete, Dein Auto, Lebensmittel, usw. zu bezahlen. Dein Vermögen erledigt diese Arbeit für Dich.

Aus meiner Sicht erreichst Du jedoch finanzielle Unabhängigkeit nicht erst dann, wenn all diese Kosten durch Einnahmen aus Deinem Vermögen gedeckt sind, sondern viel früher – vorausgesetzt Du arbeitest daran.

Dabei habe ich die folgenden Stufen entdeckt.

1. Stufe – Schuldenfrei und mit Finanzpolster

Zu allererst wie es nicht aussehen sollte.

Sobald man anfängt zu arbeiten, gibt es viele verlockende Angebote, sich Luxus sofort zu gönnen und nicht erst zu warten und dabei Vermögen aufzubauen. Da man jetzt einen Job hat und über regelmäßiges Einkommen verfügt, stehen einem die Türen zu diesen Angeboten offen.

Leider führt das schnell dazu, dass man sich dann das neueste iPhone mit einem netten 24 Monate Knebelvertrag holt, den Fernseher mit einer doch so attraktiven 0%-Finanzierung, den man sich schon immer gewünscht hat, ein neues Auto, mit dem man endlich angeben kann, und vieles mehr.

Was man dabei nicht merkt ist, dass man sich so mindestens für die nächsten 2-4 Jahre die eigene Zukunft verbaut, denn jeder Spaß auf Pump zwingt Dich immer mehr weiter zu arbeiten. Den Höhepunkt der Geldverbrennung erreicht man dann, wenn man jeden Monat mit seinem Konto im Minus steckt und nicht selten seiner Bank 10-15% Zinsen für einen der teuersten Kredite, den Dispositionskredit, zahlen muss.

Das schlimme dabei ist, dass man in der Zeit keine Möglichkeit hatte Vermögen aufzubauen und gleichzeitig die Sachen, die man sich gekauft hat, am Ende nur noch einen Bruchteil dessen Wert sind, was man für sie über die Zeit gezahlt hat.

Damit steigt die Angst enorm, seinen Job zu verlieren. Dass man damit nicht gerade ruhig schläft, muss ich Dir ja nicht sagen.

Das alles lässt sich jedoch sehr einfach vermeiden, indem Du aus Prinzip keine Konsumkredite aufnimmst. Solltest Du bereits welche haben, solltest Du sie schnellstmöglich abbezahlen und Dir danach nur noch dann Dinge kaufen, wenn auch das nötige Geld auf dem Konto liegt. Streng genommen fällt der Kredit für ein selbstgenutztes Einfamilienhaus auch in diese Kategorie, aber dazu wahrscheinlich mehr in einem anderen Artikel.

Nachdem Du diesen ersten Schritt erledigt hast, solltest Du Dir unbedingt ein Finanzpolster in Höhe von dem 3-6 fachen Deiner monatlichen Einnahmen oder zumindest Deiner monatlichen Ausgaben ansparen. Mehr dazu findest Du im folgenden Artikel.

Mit diesen beiden Schritten könntest Du morgen Deinen Job verlieren und Dich ohne Probleme über Wasser halten. Noch viel wichtiger, Du hättest keine Sorge, dass Du Deine Kredite nicht zahlen kannst, denn Du hast ja keine. Deine größte Kostenposition zu dem Zeitpunkt wäre wahrscheinlich Deine Miete, die Du mit einer Frist von 3 Monaten kündigen könntest, um in eine günstigere Wohnung oder vielleicht sogar zurück zu den Eltern zu ziehen.

Ich für meinen Teil habe diese Stufe erreicht, denn mir ist diese Freiheit sehr wichtig. Im Nachhinein kann ich sagen, dass sich damit auch sehr gut schläft, denn ich habe keine Kredite auf meinen Schultern und ein starkes Finanzpolster hinter meinem Rücken.

Fange also am besten noch heute an, werde Deine Konsumkredite los, baue Dir ein Finanzpolster auf und erreiche die erste Stufe der finanziellen Unabhängigkeit.

2. Stufe – Keine Sorge um notwendige Ausgaben

Wenn Du meinem Finanzplan, den ich selbst für mich umsetze, folgst, besteht das Ziel darin, Ausgaben zu reduzieren, Einnahmen zu steigern und daraus freiwerdendes Geld nachhaltig zu investieren.

Dabei geht es darum ein Vermögen aus Aktien, Anleihen, Immobilien, usw. aufzubauen, um von den Einnahmen aus diesem Vermögen (seien es Dividenden, Zinsen, Mieteinnahmen, etc.) zu leben.

Die zweite Stufe der finanziellen Unabhängigkeit ist für mich erreicht, wenn mit diesen Einnahmen meine monatlichen notwendigen Ausgaben gedeckt sind. Dazu zählen vor allem die Miete, Nebenkosten, Lebensmittel, etc. aber auch andere Verpflichtungen, wenn zu diesem Zeitpunkt z.B. noch immer Kredite bestehen sollten.

An genau dieser Stufe arbeite ich gerade und suche aktiv nach Möglichkeiten mein Geld zu investieren. Aufgrund dessen, dass ich langfristig denke und erst Mitte 20 bin, bin ich dabei bereit auch mehr Risiko einzugehen und investiere z.B. in einzelne Aktien anstelle von breit gestreuten Fonds und plane auch direkt in Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser zu investieren.

Nutze meinen Finanzplan, in dem ich meinen Weg dokumentiere, selbst, um herauszufinden, wie ich mich dafür am besten vorbereitet habe, wie ich meine Kosten reduziere, meine Einnahmen steigere und wie ich mir ein Portfolio aus Aktien, Anleihen und Immobilien aufbaue.

3. Stufe – Keine Sorge um sämtliche Ausgaben

Eine vermeintlich kleine Steigerung zur 2. Stufe, aber dennoch kriegsentscheidend. Denn Du erreichst ein neues Level der finanziellen Unabhängigkeit, sobald Deine Einnahmen aus Deinem Vermögen sämtliche Ausgaben decken. Dazu zählen also nicht nur notwendige Ausgaben, sondern auch Ausgaben für Spaß wie z.B. das Restaurant am Wochenende, 2 Wochen Urlaub am Strand und vieles mehr.

Theoretisch wärst Du ab diesem Zeitpunkt auch nicht mehr auf Deinen Job angewiesen und das ist unglaublich viel Wert.

Da ich an dieser Stelle weiter Vermögen aufbauen möchte, um schlechte Zeiten überbrücken zu können, würde ich hier nicht auf eine zusätzliche Einnahmequelle verzichten wollen, vor allem wenn sie jetzt zu 100% in mein Vermögen fließt. Ob es jedoch beim bisherigen Job bleibt oder es eine andere Beschäftigung wird ist jedem selbst überlassen. Ein Wechsel ist ja jetzt erst Recht kein Problem mehr.

4. Stufe – Einnahmen aus Vermögen übersteigen das Gehalt

Dieser Moment ist für mich die endgültige finanzielle Unabhängigkeit und genau das worauf ich täglich hinarbeite.

Nachdem man über Jahre diszipliniert ein Vermögen aufgebaut und es nachhaltig investiert hat, übersteigen die Einnahmen aus Vermögen (also Dividenden, Zinsen, Mieteinnahmen, usw.) nicht nur die Ausgaben, sondern auch noch das bisherige Gehalt.

An dieser Stelle wären Du und ich erst recht nicht mehr auf den Job angewiesen und könnten getrost kündigen, ohne dabei Einschnitte in den Ausgaben oder weiteren Investitionen hinnehmen zu müssen.

In wie weit man dann alles „schmeißen“ möchte ist jedem selbst überlassen, denn man hat es sich definitiv verdient. Einer Beschäftigung nachzugehen, sei es auch nur für ein paar Stunden in der Woche, halte ich auch nach Erreichen der 4. Stufe für sinnvoll, denn man sollte sich weiterhin geistig fit halten. Gleiches gilt für das Lernen neuer Dinge. Zum Glück hat man jetzt massig Zeit, um genau dem nachzugehen, was einem liegt und einem gefällt, sei es das Schreiben eines Buchs, verfassen eines Blogs, Reisen oder anderen mit ihren Zielen zu helfen.

Bei all diesen Stufen ist jedoch wichtig zu sagen, dass man mit höheren Einnahmen nicht sofort seine Ausgaben ebenfalls nach oben anpassen sollte. Es ist sicher verlockend nach ein paar Jahren sich doch ein neues Auto zu leisten und dann doch bitte den neuesten 5er BMW. Sich vermehrt etwas zu gönnen ist vollkommen ok, aber ein großer Sprung zurück in die Konsumfalle wird Dich daran hindern diese Stufen zu erreichen und wirklich finanziell unabhängig zu werden. Überlege Dir also jede Anschaffung gut.

Wie es Florian Roski (u.a. Entrepreneur und Immobilieninvestor) in einem Interview mit Kolja Barghoorn (erfolgreicher YouTuber zum Thema Finanzen) so schön gesagt hat, „Der größte Feind beim Vermögensaufbau ist die Person, die Du morgens beim Zähneputzen im Spiegel siehst“.

Nun aber zu Dir, was ist Deine Definition finanzieller Unabhängigkeit? Und hast Du Sie vielleicht sogar schon (teilweise) erreicht? Lasse es gern mich und die anderen in den Kommentaren wissen.

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