Es ist doch jedes Jahr die selbe Prozedur.
Man beschäftigt sich kurz vor Jahresende mit seinen Vorsätzen für das neue Jahr und schreibt diese vielleicht auch noch auf. Dann heißt es zum Beispiel: Im neuen Jahr möchte ich…
- regelmäßig Sport machen und ins Fitnessstudio gehen, das ich seit Ewigkeiten bezahle,
- meine Diät durchziehen und bis zum Sommer wieder fit und schlank sein,
- meine Finanzen aufräumen und regelmäßig sparen/ investieren,
- eine neue Sprache lernen,
- usw.
Nicht selten sind diese Vorsätze die gleichen, wie im letzten Jahr, denn sie sind in diesem Jahr „überraschenderweise“ nicht in Erfüllung gegangen – zumindest war das bei mir früher der Fall.
Mittlerweile denke ich sogar, dass diese klassischen Neujahrsvorsätze von Beginn an zum Scheitern verurteilt sind. Deshalb mache ich mir auch keine Neujahrsvorsätze mehr.
Ohne jetzt die Stimmung zu vermiesen (denn es gibt noch Hoffnung!), liegt dies meiner Meinung nach an unterschiedlichen Dingen.
Neujahrsvorsätze zu früh gesetzt…
Es klingt komisch, aber sich die Vorsätze zu weit im Voraus zu setzen, z.B. schon im November oder sogar Oktober, führte bei mir dazu, dass ich zwar mein Gewissen bis Ende Dezember beruhigen konnte, ich aber effektiv nichts für meine Ziele getan habe und somit wertvolle Zeit verloren ging.
Noch schlimmer war es, wenn ich mich in der Zeit nochmal richtig gehen lassen habe. Das heißt, wenn ich auf meine Diät und mehr Sport achten wollte, habe ich die Weihnachtszeit nochmal zum Schlemmen und Faulenzen genutzt.
Dass dadurch der Start der neu gesetzten Ziele im neuen Jahr umso schwieriger wird und die Motivation nach einer längeren Zeit auch nicht mehr die gleiche ist, als man sich die Ziele gesetzt hatte, spürt man dann recht schnell.
Den Start verpennt…
Das Neujahr artet gerne Mal aus und das ist auch gut so. Denn schließlich bietet es eine gute Gelegenheit alte Freunde wiederzusehen und einfach Mal Spaß zu haben.
Der 01. des neuen Jahres sieht dann manchmal nicht so spaßig aus und manchmal fühlt sich auch der 02. nicht besonders viel besser an.
Ich habe dann gern meine Vorsätze auf das bequeme „Morgen“ verlegt. Die Folge war jedoch, dass ich an meinen Zielen immer erst Morgen arbeiten wollte und sie so vor mich her geschoben habe. Nicht selten, wurden sie dann bewusst oder unbewusst einfach ganz verworfen.
Die Routine nicht eingehalten…
Wenn man es dann doch mit Ach und Krach und trotz anfänglicher Hürden geschafft hat, mit der Arbeit an den neuen Vorsätzen anzufangen, stellte sich mir das nächste (eher psychologische) Problem.
Man nimmt sich ja vor, im neuen Jahr alles richtig zu machen und zum Beispiel regelmäßig trainieren zu gehen, regelmäßig zu sparen, usw. Wenn dieses regelmäßig dann doch nicht so regelmäßig klappt und man eine Ausnahme hier, eine Ausnahme dort macht, hatte ich das Gefühl, dass das Jahr schon wieder verhunzt war.
Vielleicht lag es auch daran, dass ich öfters zu perfektionistisch an die Sache heran ging und alles richtig machen wollte, aber sobald das Jahr nicht mehr ganz rund läuft, schien es für mich gelaufen zu sein.
Schon fängt die Sache von vorne an: Nächstes Jahr wird es besser!
Deshalb meine Empfehlung
Mach Dir bitte keine Neujahrsvorsätze und hänge den Start deiner Ziele auch sonst nicht an irgendein Event in der Zukunft. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Du diese Ziele schnell wieder verwirfst.
Wenn ich mir heute ein neues Ziel setze, dann fange ich auch heute schon an, an diesem Ziel zu arbeiten. Ich vermeide dabei jedoch, nicht zu übermotiviert an die Sache heran zu gehen und die Ziele zu hoch zu stecken, denn es ist schließlich ein Marathon, kein Sprint. Und außerdem nehme ich mir auch nicht zu viel am ersten Tag vor.
Wenn ich mir zum Beispiel vornehme, eine neue Sprache zu lernen, dann schaue ich am ersten Tag schon Mal, welchen Kurs ich als erstes machen könnte. Oder wenn ich regelmäßig trainieren möchte, dann suche ich mir die ersten Quellen für den neuen Trainingsplan. Damit beginnt zumindest die Gewohnheit an diesem Ziel zu arbeiten und genau diese Gewohnheit ist zu Beginn der kritische Faktor.
Es muss also keine Meisterleistung sein, die man bereits am ersten Tag vollbringt, aber genug, um den Ball noch heute ins Rollen zu bringen.
Ein gutes Beispiel ist für mich ist das Buch The Barefoot Investor von Scott Pape (Du findest es unter Meinen Empfehlungen), das mir zum ersten Mal mir mein Ziel der finanziellen Unabhängigkeit bewusst werden ließ und eine konkrete Struktur für meine Finanzen an die Hand gab. Noch am selben Tag habe ich weitere passende Bücher zu diesem Thema gesucht, die ich über die nächsten Wochen und Monate lesen wollte, und drei Monate später entstand dieser Blog.
Wenn, dann richtig
Solltest Du Dir in naher Zukunft neue Ziele setzen wollen, kann ich dir den Artikel mit dem Titel „Warum Du Ziele brauchst, um Ziele zu erreichen“ wärmstens empfehlen. Er ist nicht lang, aber ich nutze die Strategie selbst für mich und denke, dass es ein wichtiges Fundament für all das ist, was ich mir heutzutage vornehme.
In diesem Sinne, Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Cheers.
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