Wie gehst Du eigentlich damit um, dass man heutzutage praktisch ohne große Kosten und Mühen an beliebiges neues Wissen und interessante/ nützliche Informationen kommt?
Ich finde das grundsätzlich super.
Hier schnell ein Video geschaut, wie man sich ein erfolgreiches FBA Business auf Amazon aufbaut, dort ein Artikel darüber, wie jemand mit der richtigen Morgenroutine mehr in seinem Tag schafft und dabei gleichzeitig fit bleibt. Zu guter Letzt noch der neueste TED-Talk zum Blockchain Hype und wie es unser Leben verändern wird… Achja, und dann noch ein kostenloses eBook zu „wie man erfolgreiches Marketing in Zeiten von Social Media & Co. betreibt“.
Für mich hatte das Ganze leider dann doch einen großen Haken: Mit der Zeit wurde es einfach zu viel.
Es kamen so viele Newsletter, RSS-Feeds, Bücher und Magazine zusammen, dass ich gar nicht mehr hinterher kam neue Updates durchzugehen, geschweige denn dazu auch noch zu lesen, was ich nützlich und interessant fand.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mich ständig hunderte von ungelesenen Beiträgen aus meinen RSS-Feeds in meinem Postfach anstarrten. Dazu kamen noch kostenlose Abos für Zeitungen und Zeitschriften, die man als Student so erhält.
Nach einer gewissen Zeit hatte ich einfach keine Lust mehr sie noch durchzugehen. Aber selbst das Löschen aller ungelesenen Beiträge und Wegwerfen aller angehäuften Zeitungen und Magazine brachte nicht viel, denn nach ein paar Tagen und Wochen sah es wieder ähnlich aus.
Also habe ich als erstes versucht einfach meine RSS-Feeds & Co. auf ein Minimum zu reduzieren, sodass ich zumindest mit dem „Filtern“ besser hinterherkam.
Was jedoch damals manager magazin, TED Talks & Co. war, ist bei mir heute Medium.com, Pocket und Xing News.
In der Hinsicht hat sich also nicht viel verändert.
Just in Time statt Just in Case
In diesem Jahr kam für mich jedoch eine kleine aber wichtige Erleuchtung.
Das Problem lag nämlich gar nicht darin, dass ich zu viele Newsletter und RSS-Feeds abonniert hatte, sondern vielmehr darin, dass für mich einfach zu viel relevant und nützlich erschien.
Für mich, jemand der perfektionistisch veranlagt ist und möglichst vorausschauend denkt, sind Themen rund um den Kauf einer eigenen Immobilie, das Gründen eines eigenen Unternehmens, Marketing eines eigenen Produkts und vieles mehr durchaus relevant, auch wenn erst in ein paar Jahren wirklich nützlich.
Aber muss ich mir schon heute etwas ansehen und durchlesen, wenn etwas erst (deutlich) später nützlich sein könnte? Gerade dann, wenn ich eh schon wenig Zeit habe?
Nein, eben nicht.
Viel sinnvoller ist es doch sich die Informationen und das Wissen genau dann zu holen, wenn man sie braucht (=Just in Time). Und nicht einfach so für alle Fälle, wenn sie einem über den Weg laufen (=Just in Case).
Diese Erkenntnis habe ich von Tim Ferriss aus seinem Podcast. Er hat diesen Mindset für sich sogar gewissermaßen auf die Spitze getrieben, denn er liest beispielsweise Bücher nur in Teilen und sucht sich je nach Situation die Dinge raus, die für ihn in dem Moment wirklich relevant und nützlich sind.
Er sucht sich praktisch Antworten auf seine Fragen, die er heute hat, und nicht auf die Fragen, die er in Zukunft noch haben könnte. Ein kleiner aber wichtiger Unterschied.
Das gleiche versuche ich zu kopieren und dem Drang zu widerstehen, möglichst alles, was relevant erscheint, aufsaugen zu wollen.
Ich habe also nach wie vor einige Newsletter, die ich abonniere. Aber dadurch, dass ich gedanklich nach Antworten filtere, die mir heute weiterhelfen, ist es deutlich leichter geworden mit meiner selbst erschaffenenen Informationsflut klar zu kommen.
Klar lohnt es sich immer mal über den Tellerrand zu schauen und sich neues Wissen in den verschiedensten Bereichen anzueignen. Nur wenn ich mich wie aktuell damit befasse mein Vermögen bestmöglich anzulegen, dann sollte das auch die Priorität sein. Und nicht „was man bei einer Unternehmensgründung zu beachten hat“, wenn man erst in ein paar Jahren wirklich an die Gründung eines eigenen Unternehmens denkt.
Fazit
In Kurz: Weil ich in der Vergangenheit zu viel als relevant und nützlich gesehen habe, vor allem die Dinge, die vielleicht irgendwann in ferner Zukunft nützlich sein könnten, habe ich leider erst spät gemerkt, dass:
- ich dadurch praktisch von vermeintlich nützlichen Informationen überflutet wurde, aber vieles davon auf immer und Ewig im Postfach oder im Bücherregal verstaubte;
- die Informationen, die diese erste Hürde überwunden hatten, genau dann wieder vergessen waren, als sie endlich nützlich hätten sein können; und
- meine täglich begrenzte Zeit oft für das genutzt wurde, was irgendwann mal nützlich sein könnte, aber nicht immer für das, was hier und jetzt einen Nutzen hätte.
Seit dem ich das für mich erkannt habe, fokussiere ich mich eher darauf, Informationen dann zu besorgen, wenn ich sie wirklich auch gebrauchen kann und alles andere konsequent zu ignorieren, wenn ich nicht die Zeit für sie habe.
In anderen Worte, ich priorisiere also die Antworten, zu denen ich heute Fragen habe, und versuche zu vermeiden, Antworten auf Fragen zu sammeln, die irgendwann mal relevant sein könnten.
Mir hat dieser Ansatz jedenfalls die Augen geöffnet, spart mittlerweile sehr viel Zeit und lässt mich meine verfügbare Zeit effektiver nutzen. Deshalb dachte ich daran es als weiteren Geheimtipp mit Dir zu teilen. Vielleicht hilft es ja auch Dir!
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