Hier geht’s zum UPDATE 2018 inkl. neuer Anleitung.
1 Mal pro Jahr hat jeder die Möglichkeit, sich kostenlos seine SCHUFA Selbstauskunft per Post einzuholen.
In Deutschland ist es praktisch Dein finanzielles Zeugnis, also solltest Du genau wissen, ob nicht doch vielleicht ein negativer Eintrag besteht.
Im Allgemeinen handelt es sich bei der SCHUFA-Auskunft um die „Datenübersicht nach §34 Bundesdatenschutzgesetz“, die alle über Dich gespeicherten Informationen, deren Herkunft und an wen sie weitergeleitet wurden enthält.
Darüber hinaus enthält sie auch einen Bonitätsindikator in Form eines Basisscores, der alle 3 Monate aktualisiert wird. Dieser Basisscore soll anderen Auskunft geben, wie es um Deine Zahlungswahrscheinlichkeit bestellt ist.
Warum das so wichtig ist?
Bei den meisten Abschlüssen eines neuen Vertrages, vor allem bei Kreditverträgen, schaut das jeweilige Unternehmen ganz genau auf Deine SCHUFA-Auskunft. Denn sie sind an Deiner Zahlungsmoral und Bonität interessiert. Gleiches gilt auch für Vermieter, die sich mit Hilfe der SCHUFA ein besseres Bild vom Dir als potentiellen Mieter machen möchten.
Sollte dort nun, bewusst oder unbewusst, etwas Negatives eingetragen sein, kann es durchaus dazu kommen, dass Du entweder schlechtere Konditionen angeboten bekommst oder der Vertrag erst gar nicht zustande kommt.
Anleitung zur kostenlosen SCHUFA-Auskunft
Vor ein paar Wochen habe ich selbst zum ersten Mal meine eigene SCHUFA-Auskunft eingeholt und es ging einfacher als ich dachte. Nachfolgend die Schritte, die innerhalb von wenigen Minuten erledigt sind.
Schritt 1
Auf der offiziellen meineschufa.de Webseite findest Du auf der linken Seite den Reiter „Datenübersicht nach §34 Bundesschutzgesetz“. Damit gelangst Du zu dieser Übersicht, wo Du nun die Wahl hast, entweder die kostenpflichtige Online-Version „meineSCHUFA kompakt“ zu abonnieren oder die 1 Mal im Jahr kostenlose „Datenübersicht nach §34 BDSG“ zu bestellen.
Wir wollen erst Mal nur die kostenlose Version!
Bei einem Klick auf „Jetzt bestellen“ unter der kostenlosen Version kannst Du nun eine Sprache für das Bestellformular auswählen und es herunterlanden. Hier ist der direkte Link zu dem deutschsprachigen Formular, falls Du Dir die Zeit sparen möchtest.
Schritt 2
Drucke das Bestellformular aus und trage Deine persönlichen Daten ein.
Setze anschließend noch ein Häkchen bei „Aktuelle Wahrscheinlichkeitswerte“.
Wichtig: Mache kein Kreuz bei „Alternativ: Bestellung Bonitätsauskunft“ und trage auch nicht Deine Bankverbindung ein. Denn sonst bestellst Du ein Zusatzpaket. Lass also den als Kasten umrandeten Bereich außen vor.
Zusätzlich solltest Du noch beide Seiten Deines Personalausweises kopieren, um der SCHUFA zu helfen, Dich eindeutig identifizieren zu können. Dabei müssen Vor- und Nachname, Anschrift, Geburtsdatum und Geburtsort gut lesbar sein. Den Rest wie z.B. das Foto kannst Du schwärzen. Ich habe einfach ein Stück Papier über die nicht benötigten Informationen geklebt und dann kopiert.
Schritt 3
Lege das ausgefüllte Bestellformular zusammen mit der Kopie Deines Personalausweises in einen Briefumschlag und sende es an die angegebene Adresse. Aktuell lautet diese:
SCHUFA Holding AG
Postfach 10 25 66
44725 Bochum
Details zu den einzelnen Schritten stehen auch auf Seite 2 des Bestellformulars.
Nachdem Du den Brief abgeschickt hast, dauert es 1-2 Wochen, bis Du Deine aktuelle SCHUFA-Auskunft in den Händen hältst.
Was bei mir herauskam
Der Brief, den ich zurück erhalten habe, enthielt einiges an Papier.
Die erste Überraschung hatte ich bereits im Einleitungsschreiben. Dort werden kurz meine persönlichen Daten zusammengefasst. Das Überraschende dabei ist, dass nicht nur mein aktuelle und frühere Anschrift gelistet sind, sondern auch von wem diese an die SCHUFA gemeldet wurden (in meinem Fall jeweils eine andere Bank, mit der ich ein Girokonto eröffnet habe).
Danach geht es weiter mit einer Art Protokoll, auf dem jedes (bestehende) Girokonto, jeder Kreditkartenvertrag (aufgrund meiner kostenlosen VISA-Karten), jeder Telekommunikationsvertrag und auch jede Anfrage zur Bonitätsprüfung (bei mir z.B. bei einem Online-Kauf oder bei der Anmietung meiner Wohnung) gelistet sind.
Zum Glück scheine ich soweit keine Negativeinträge zu haben. Das hätte mich auch überrascht, aber man weiß ja nie. Sollte dort nämlich etwas stehen, was falsch ist, ist es sicherlich ratsam sich mit dem Serviceteam der SCHUFA in Verbindung zu setzen.
Am Ende der Seite steht dann der Basisscore. In meinem Fall liegt dieser bei gerundet 96% von theoretisch möglichen 100%. Ich nehme an, dass das ganz gut ist! Also auch hier erst einmal kein Handlungsbedarf.
Als letztes folgt eine Übersicht der in den letzten 12 Monaten übermittelte Wahrscheinlichkeitswerte. In dem vorangegangenen Protokoll war ja gelistet, wer so alles eine Anfrage gestellt hat. Wurde dabei Wahrscheinlichkeitswert oder auch die „Erfüllungswahrscheinlichkeit“ abgefragt, tauchen diese Informationen in genau dieser Übersicht wieder auf.
Ich stelle dabei fest, dass nicht nur die Wahrscheinlichkeit übermittelt wird, sondern auch eine Risikoeinschätzung von ++ (deutlich unterdurchschnittliches Risiko) bis – – (deutlich überdurchschnittliches Risiko) für die folgenden Kategorien:
- bisherige Zahlungsstörungen
- Kreditaktivität letztes Jahr
- Kreditnutzung
- Länge Kredithistorie
- Allgemeine Daten
- Anschriftendaten
Während ich ganz gut dabei bin beim Thema Kredite im Allgemeinen (weil ich schlichtweg keine habe und somit auch nicht überschuldet sein kann), sieht dies anders aus bei Thema Kreditaktivität im letzten Jahr.
Denn, die SCHUFA kann ja nur dann die Zahlungsmoral einschätzen, wenn ein Kreditvertrag abgeschlossen wurde und dieser fleißig (oder eben auch nicht) gezahlt wird. Da ich in letzter Zeit keine Kredite aufgenommen habe, kann die SCHUFA hier nur Schätzungen vornehmen.
Mein Fazit
Sich seine eigene SCHUFA-Auskunft einzuholen, und das auch noch 1 Mal im Jahr vollkommen kostenlos, ist eine super spannende, aber auch für Dich und mich sehr nützliche Sache.
Es ist und bleibt Dein finanzielles Zeugnis, was darüber entscheiden kann, ob Du einen Kredit erhältst, einen Vertrag abschließt oder Deine Traumwohnung zugesagt bekommst – oder eben auch nicht.
Ich empfehle also jedem, einen genauen Blick auf seine SCHUFA-Auskunft zu werfen und sie soweit zu verbessern wie es möglich ist.
So viel sei gesagt, aus Angst vor Negativeinträgen sollte man nicht den Weg gehen, nun gar keine Kredite und Verträge abzuschließen, denn nur bei Abschluss solcher Verträge hat die SCHUFA überhaupt die Möglichkeit Dir einen überdurchschnittlichen Basisscore zu vergeben. Mache es Dir also zu nutzen.
Aber achte dann genau darauf, dass Deine bestehenden Kredit- und sonstige Verträge vertragsgemäß erfüllt und fristgemäß beglichen werden.
Zahlungsverzug sollte unbedingt vermieden werden Zahlungen sollten sofort nachgeholt werden, sollte es Mal zu diesem Fall kommen.
Kreditlinien sollten nicht überschritten werden und Deine Verschuldung in einem angemessenen Verhältnis zu Deinem Einkommen sein.
Also auf, finde heraus wie Dein „finanzielles Zeugnis“ aussieht und poliere Deinen Score auf Hochglanz.
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