Kostenloses Girokonto eröffnen: Geld sparen und etwas noch viel wichtigeres dabei lernen

LESEZEIT 3 MIN

Ein kostenloses Girokonto scheint auf den ersten Blick nicht so viel auszumachen im Vergleich zu einem gebührenpflichtigen Konto. Was sind denn die paar Euro mehr oder weniger im Monat…

Lass Dich bloß nicht täuschen.

Es gibt nämlich zum Teil offensichtliche Gründe, aber auch nicht so ganz offensichtliche Gründe, warum Du zu einem kostenlosen Girokonto wechseln solltest – falls Du es noch nicht getan hast.

Der offensichtliche Grund

Ein Wechsel ist einer der einfachsten Wege sofort Geld zu sparen.

Ich habe heute mal nachgeschaut, was ein Girokonto bei der Sparkasse kostet: 5,00€ im Monat; 60.00€ im Jahr.

Dazu kommt noch, dass viele Banken angefangen haben, zusätzliche Gebühren für die Nutzung des Bankkontos in Rechnung zu stellen.

Als Beispiel berechnet die Sparkasse 0,30€ für jeden Online Auftrag oder für eingehende Gut- und Lastschriften. Auch für Ein- und Auszahlungen am Schalter werden Gebühren erhoben. Wo liegt dann noch der Vorteil einer physischen Filiale, wenn ich für alles zahlen muss?

Rechne Dir mal selbst aus, was es für Dich bedeutet, wenn Du Monat für Monat und Jahr für Jahr Gebühren für Dein Bankkonto zahlen müsstest. Bei 5 Jahren wären dies bereits 300€ allein für die Grundgebühr. Ich hätte das Geld – und Du sicherlich auch – lieber für ein neues Notebook oder dergleichen ausgegeben.

Achte vor allem auch darauf, dass nicht immer kostenlos drin steckt, wo kostenlos drauf steht.

Bei dem „kostenlosen“ Girokonto der Commerzbank wird zum Beispiel ein monatlicher Geldeingang von 1.200€ verlangt. Ändert sich etwas an Deiner Job Situation oder möchtest Du Dein Gehalt auf einem anderen Konto erhalten, werden schnell 9,90€ im Monat bzw. 118.80€ im Jahr fällig!

Such Dir also ein wirklich kostenloses Girokonto und spare bares Geld. Du wirst es an anderer Stelle gut nutzen können.

Der nicht so offensichtliche Grund

Viele beginnen mit einer Bank und je länger sie dort bleiben, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie sich nach Alternativen umschauen werden, egal wir hoch die Gebühren sein mögen.

Bei mir hat damals alles mit dem kostenlosen Girokonto „Giro uno“ der Sparkasse  begonnen, welches vor allem auf junge Menschen (Schüler, Studierende, usw.) ausgerichtet ist. Irgendwann kam jedoch der Moment, in dem das Girokonto gebührenpflichtig wurde, denn man bleibt ja nicht ewig Student.

Jetzt kommt die große Entscheidung in diesem jungen Leben: bleibt man weiterhin Kunde oder sucht man sich eine kostenlose Alternative.

Warum soll man denn über den Tellerrand schauen, wenn es hier so schön ist? Außerdem ist es ja mit viel Aufwand verbunden, das Konto zu wechseln und überall die Bankverbindung zu aktualisieren, richtig?

Falsch.

Verstehe mich nicht falsch. Der Service in meiner Filiale war super, was die meisten dann auch dazu verleitet, bei Ihrer Hausbank zu bleiben.

Für mich war jedoch klar, dass ich nicht bereit bin Gebühren für eine Dienstleistung zu zahlen, die ich an anderer Stelle kostenlos erhalte.

Dabei habe ich folgendes festgestellt. Wer diesen Gedankengang für sich entdeckt hat und nachvollziehen kann, wird auch in Zukunft ähnliche für sich richtige Entscheidungen treffen.

Denn es stellt gewissermaßen einen Schritt aus der eigenen Komfortzone dar. Ja, Bankverbindungen müssen aktualisiert werden und ja, Deiner langjährigen Bank musst Du ein Kündigungsschreiben vorlegen. Aber es geht hier um Dein Geld.

Wenn Du einmal diese Erfahrung gemacht hast, wird es Dir leichter fallen auch in Zukunft nach Alternativen zu schauen. Denn irgendwann geht es zum Beispiel auch um eine Bankfinanzierung für Dein Eigenheim. Hier lohnt es sich erst recht, über den Tellerrand zu schauen, aber auch hier bleiben viele bei Ihrer Hausbank und akzeptieren wohlmöglich deutlich höhere Zinsen. Denn es ist ja so bequem.

Meine Banken des Vertrauens

Ich bin damals ohne wirklich zu zögern von der Sparkasse zur kostenlosen DKB gewechselt. Mittlerweile habe ich auch noch comdirect sowie Commerzbank, zu der comdirect gehört, ausprobiert.

Wer vor allem auch im Ausland kostenlos Geld abheben möchte, ist mit den beiden Direktbanken DKB und comdirect bestens aufgestellt. Beide Banken habe ich bis heute auf 3 verschiedenen Kontinenten ausprobiert und möchte sie nicht missen – vor allem weil sie kostenlos sind!

Bei der Commerzbank sollte man darauf achten, dass man ein Vorteilskonto eröffnet, denn nur das Vorteilskonto scheint auch ohne monatlichen Geldeingang kostenlos zu bleiben. Dazu gibt es hin und wieder €150 oder sogar €200 als Willkommensgeschenk bei aktiver Nutzung. Sehr empfehlenswert.

Der für mich absolute Favorit ist jedoch comdirect. Sowohl das Online Banking als auch die mobile App auf dem Smartphone scheint am ausgereiftesten zu sein. Wenn Du positive (oder auch negative) Erfahrungen mit anderen Banken gemacht hast, lass mich es gerne wissen.

Zum Schluss ist es Dir überlassen, welches Konto Du nutzt. Was ich jedoch möchte ist, dass Du Dir die Gründe für ein kostenloses Girokonto zu Herzen nimmst. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, es lohnt sich.

Sobald Du diesen Grundstein gelegt hast, können wir auf zum nächsten.

In a Nutshell

  • Der Wechsel zu einem kostenlosen Girokonto kann Dir unter Umständen 60€ bis €120 im Jahr einsparen, ohne das Du wirklich viel tun musst.
  • Ein Wechsel hat noch einen weiteren Vorteil. Es lehrt Dich, nach Alternativen zu schauen. Denn oft reicht ein Blick über den Tellerrand und ein Schritt aus der eigenen Komfortzone, um die gleiche Dienstleistung zu deutlich besseren Konditionen zu erhalten. Sei es ein Girokonto, eine Bankfinanzierung oder sonst etwas. Es geht zum Schluss um Dein Geld.
  • Das für mich aktuell beste Girokonto bietet comdirect. Es ist auch ideal für all diejenigen, die viel ins Ausland reisen.

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Kommentare

2 Antworten zu „Kostenloses Girokonto eröffnen: Geld sparen und etwas noch viel wichtigeres dabei lernen“

  1. Avatar von Thomas

    Bei der Vielzahl an Anbieter, die es mittlerweile gibt, sollte man sich die Zeit für einen Vergleich nehmen, denn Unterschiede gibt es in Preis und Leistung. Nur wer einen Vergleich durchführt, kann sich überhaupt einen Überblick verschaffen.

    1. Avatar von Wolfgang
      Wolfgang

      Hi Thomas, da hast du vollkommen Recht. Ich habe meistens versucht erstmal herauszufinden, was ich denn genau brauche (z.B. kostenlose Kontoführung ohne Wenn und Aber, eine kostenlose Visa-Karte zum Bargeld abheben im Ausland, etc.). Damit lassen sich viele Banken schon ganz gut vorsortieren. Nutzt du eine bestimmte Webseite um möglichst viele Banken schnell miteinander zu vergleichen?

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