Geheimtipp #4 – Verwechsle Investieren nicht mit Spekulation und Verbindlichkeiten

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Beim Lesen des Bestellers „Der Weg zur finanziellen Freiheit“ von Bodo Schäfer ist mir gestern ein besonderer Punkt aufgefallen: Der Unterschied zwischen Investition, Spekulation und Verbindlichkeiten.

Auch wenn der Unterschied vermeintlich trivial erscheint und ich früher diesem Punkt nicht viel Beachtung geschenkt habe, scheint es für viele – und auch rückblickend für mich – nicht immer ganz eindeutig zu sein, ob etwas nun eine Investition, Spekulation oder sogar eine Verbindlichkeit ist.

Bevor ich jedoch zu den Unterschieden und wie ich sie mir merke komme, ein paar Worte dazu, warum Du unbedingt diese Abgrenzung verstanden haben solltest, bevor es mit Deinem Vermögensaufbau überhaupt beginnen kann.

Denn ein nachhaltiger Vermögensaufbau und die daraus entstehende finanzielle Freiheit, d.h. dass man von den Kapitalerträgen seines Vermögens leben kann, wird fast ausschließlich nur durch Investitionen erreicht.

Wenn Du an meinen Vermögensaufbau zurück denkst, finden sich Investitionen in den Vermögensstufen 2 und 3 wieder.

Spekulationen sind dabei das i-Tüpfelchen, die im Idealfall eine zusätzliche und hohe Rendite bringen können, aber aufgrund ihrer Art und ihres Risikos nur in der Vermögensstufe 4 als geringer Teil meines Vermögens auftauchen sollten.

Verbindlichkeiten wiederum tauchen in meiner Vermögenspyramide nicht auf und sollten so gering wie möglich gehalten werden. Denn genau sie sind verantwortlich dafür, dass das Vermögen eher schrumpft!

Als kleiner Bonus kommt noch hinzu, welche Rolle das Sparen bei der ganzen Sache spielt.

Investition vs. Verbindlichkeit

Die für mich wichtigste Unterscheidung ist die Abgrenzung zwischen Investitionen und Verbindlichkeiten.

Bodo Schäfer bringt es hier sehr gut auf den Punkt. Bei Investitionen geht das Geld in meine eigene Tasche; bei Verbindlichkeiten geht es raus aus meiner Tasche.

Ein klassisches Beispiel für Investitionen sind vermietete Immobilien oder auch ein eigenes Unternehmen. In beiden Fällen wurde natürlich erst Mal Geld ausgegeben, um die Immobilie oder das Unternehmen zu kaufen bzw. aufzubauen, aber durch die erzielten Mieteinnahmen oder Umsätze erhält man so unterm Strich Jahr für Jahr einen Profit. Das Geld fließt also in meine Tasche.

Ein klassisches Beispiel für Verbindlichkeiten sind Konsumschulden, zum Beispiel für einen neuen Fernseher oder ein neues Auto. Dahinter steht zwar auch ein gewisser Sachwert, aber Monat für Monat fließt dafür Geld aus meiner Tasche. Selbst wenn dafür Zinsen gezahlt werden, verlieren diese Dinge über die Zeit an Wert, sodass auf diese Weise mein Geld schlichtweg „vernichtet“ wird.

Wo es dann zu Uneinigkeiten bei der Abgrenzung kommt sind Fälle, bei denen der Sachwert beides sein könnte oder wo auch Emotionen eine Rolle spielen.

Ein neues Auto kann sehr wohl eine Investition sein, wenn es zum Beispiel regelmäßig vermietet wird oder essentieller Teil eines Unternehmens ist (z.B. ein Lieferwagen für ein Blumengeschäft). Solange den direkten Ausgaben höhere Einnahmen gegenüber stehen und solange Du Jahr für Jahr Profit mit dem Auto machst, ist es für mich eine Investition.

Bei Immobilien verhält es sich ähnlich. Solange die Immobilie vermietet ist und sie Profit abwirft, ist sie eine Investition. Das Eigenheim, ob Einfamilienhaus oder Eigentumswohnung, ist bei Eigennutzung jedoch eher eine Verbindlichkeit.

Hier kommt das Thema Emotion ins Spiel. Denn viele sehen ein Eigenheim als Investition und verwenden auch das Wort Investition, wenn sie für ihr Eigenheim in eine neue Heizungsanlage „investieren“.

Das Eigenheim ist jedoch in erster Linie eine Verbindlichkeit, in anderen Worten ein Luxus, den man sich gönnt, denn hier geht das Geld ganz eindeutig aus der Tasche. Selbst wenn man dem Ganzen theoretische Mietkosten, die man sich dadurch spart, gegenüber stellt, überwiegen die Kosten in Deutschland und es ist und bleibt eine Verbindlichkeit. Vermeintliche Investitionen in das Eigenheim wie die besagte neue Heizung sind dabei oft eher werterhaltende Maßnahmen. Also auch das ist keine wirkliche Investition.

Ich bin jedenfalls vorsichtiger geworden, was ich als Investition bezeichne, denn wie Du siehst, ist das nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Nicht weil es jemanden interessiert, sondern weil es eine große Rolle für mein Vermögen spielt!

Die Eselsbrücke also noch Mal in kurz, Investitionen bringen Dir Geld, Verbindlichkeiten ziehen es Dir aus der Tasche.

Investition vs. Spekulation

Beim Thema Eigenheim wird der eine oder andere sagen, dass zum Beispiel eigengenutzte Eigentumswohnungen sehr wohl eine Investition sein können.

Dank des Immobilienbooms der vergangenen Jahre haben vor allem innerstädtisch gelegene Wohnungen einiges an Wert gewonnen, sodass man die Wohnung mit einem schönen Gewinn verkaufen könnte.

Aber auch hier wäre das Eigenheim noch keine Investition, sondern eine Spekulation gewesen, sollte man sich für den Verkauf entschieden haben.

Während der Profit einer Investition im Einkauf und den danach folgenden Einnahmen liegt, liegt der Gewinn einer Spekulation rein im Verkauf.

Immer öfter höhere ich, wie jemand in Gold, Rohstoffe oder sogar Bitcoins „investiert“. Manche zählen sich auch als Investor, wenn sie sich teure Uhren kaufen, die sie ja später mit Gewinn verkaufen könnten, sollten sie das Geld brauchen.

In allen Fällen handelt es sich jedoch um reine Spekulation. Spekulation heißt dabei nichts anderes als etwas zu einem höheren Preis zu verkaufen, als man es selbst gekauft hat.

Das kann durchaus gut gehen, aber natürlich auch in die entgegengesetzte Richtung laufen. Deswegen sind aus meiner Sicht Spekulationen nicht grundsätzlich schlecht, aber sollten nur einen gewissen Teil meines Vermögens ausmachen.

Meine Priorität liegt deshalb ganz klar auf Investitionen. Denn diese bringen mir mit der Zeit immer höhere und vor allem regelmäßige Einnahmen und ich muss mich nicht darauf verlassen, dass ich sie schlichtweg zu einem höheren Preis verkauft bekomme, um an meine Erträge zu kommen.

Wenn sich die Chance bietet z.B. Gold zu einem historisch niedrigen Kurs zu kaufen oder Bitcoin einfach Mal als Spekulation oder Wette auszuprobieren, steht dem nichts entgegen. Bei mir wird eine solche einzelne Spekulation jedoch nicht mehr als 1% meines Vermögens ausmachen, Spekulationen insgesamt nicht mehr als 5-10%.

Bonus: Die Rolle des Sparens

Grundsätzlich ist Sparen die notwendige Vorstufe zu allen drei Punkten: Investition, Spekulation und Verbindlichkeiten.

Leider scheinen in den meisten Fällen die Verbindlichkeiten zu siegen, denn man möchte sich ja im hier und jetzt etwas Schönes gönnen.

Der kleine Teil, der verbleibt, wird dann in Spekulationen gepumpt. Denn keiner will langsam reich werden. Es muss schnell und einfach gehen, am besten mit einem einzigen Einsatz z.B. in Bitcoins oder Dergleichen.

Dass das nicht wirklich viel mit Investieren, Vermögensaufbau und finanzieller Freiheit zu tun hat, muss ich Dir nicht sagen.

Meine Strategie ist deshalb, meine Verbindlichkeiten soweit es geht zu reduzieren und gering zu halten, und damit meine Sparquote möglichst hoch zu halten. Erst dadurch entstehen die finanziellen Möglichkeiten, das so freigewordene Geld nachhaltig zu investieren.

Mir ist dabei vor allem wichtig, das Du genau verstehst:

  • was Investieren genau bedeutet und wie sich Investieren von Spekulation und Verbindlichkeiten abgrenzt; sowie
  • dass Sparen nicht als Verzicht auf Etwas gesehen werden sollte, sondern als Vorstufe zum Investieren und langfristig gesehen zu mehr finanzieller Unabhängigkeit

Denn ich musste diese Erkenntnis mir selbst erarbeiten und profitiere davon jeden Tag.

Wenn Du mehr über meine Strategien lesen möchtest, findest Du unter dem folgenden Link meinen Finanzplan.

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