Online Haushaltsbuch, Web Budgetplaner, digitaler Finanzplaner.
Egal wie sie genannt werden, sie alle haben die Aufgabe meine Einnahmen und Ausgaben korrekt zu erfassen, übersichtlich darzustellen und auszuwerten. Und noch mehr, sie geben einem die Möglichkeit die Ausgaben in den Griff zubekommen.
Für mich muss ein gutes Haushaltsbuch vor allem folgende Punkte meistern:
- Einnahmen und Ausgaben können schnell und einfach nach Kategorien eingegeben und mit Kommentaren versehen werden
- Das Haushaltsbuch lässt sich sowohl am Computer als auch auf dem Handy nutzen
- Einnahmen und Ausgaben lassen sich sinnvoll auswerten
- Alle Einträge lassen sich als Excel-Datei exportieren
- Und es sollte möglichst kostenlos sein, in jeden Fall jedoch kein Abo-Bezahlmodell
Ich nutze ein solches Haushaltsbuch weniger, um mir ein striktes Budget Monat für Monat vorzugeben – denn Mal gebe ich weniger, Mal mehr aus – sondern um genau nachzuvollziehen, wohin mein Geld so alles geht.
Wenn man nicht weiß, wohin das Geld geht ist Geld meiner Meinung nach wie Wasser, das man versucht in den Händen zu halten. Vor allem die kleinen Tropfen, die zwischen den Fingern durchsickern, sind genau die, die in Summe nichts übrig lassen.
Dabei habe ich gemerkt, dass ich damit vollkommen automatisch viel bewusster mit meinem Geld umgehe.
Und ob wissenschaftlich erwiesen oder nicht (ist mir auch vollkommen egal), ich spare dadurch einiges an Geld ohne das Gefühl zu haben auf etwas zu verzichten. Das so freigewordene Geld nutze ich dann, um es für das einzusetzen, was mir wichtig ist und mich vorwärts bringt.
Deshalb nutze ich bereits seit 2011 einen Budgetplaner und sogar noch den selben, wie damals.
Das für mich beste kostenlose Online Haushaltsbuch
Mein persönlicher und der aus meiner Sicht beste Online Budgetplaner ist der…
Geld und Haushalt Web-Budgetplaner – Den Web-Budgetplaner der Geld und Haushalt – Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe im Deutschen Sparkassen- und Giroverband nutze ich wie gesagt bereits seit 2011. Er erfüllt alle meine Kriterien, wurde mit der Zeit immer wieder verbessert und ist vollkommen kostenlos.
Er lässt sich wunderbar anonymisiert nutzen und dadurch, dass er von der Sparkassen-Finanzgruppe betrieben wird, habe ich weder Sorgen über die Datensicherheit noch die das dieser Budgetplaner aus finanziellen Gründen eingestellt wird – anders als bei so manchen Startups, die ihr Produkt nicht quersubventionieren können.
Er lässt sich sehr einfach über den Internetbrowser am PC oder auch über das Handy nutzen (für Einträge nutze ich zu 95% das Handy). Die Handynutzung erfolgt jedoch nicht über eine App, sondern über eine mobile Version der Webseite, die wie eine App aussieht. Der große Vorteil ist dabei, dass es somit absolut keine Rolle spielt, welches Handy Du hast, solange Du Webseiten aufrufen kannst. Der Nachteil ist der kleinere Funktionsumfang. Für Auswertungen meiner Ausgaben nutze ich dann die Webversion, sodass dies in meinem Fall kaum eine Rolle spielt. Wenn Du aber mehr in der App unterwegs sein möchtest, lohnt sich ein Blick auf die Alternativen.
Wie Du siehst bin ich mit dem Web-Budgetplaner vollkommen zufrieden, denn es erfüllt genau die Zwecke, die ich brauche, hat sich in der Vergangenheit mehr als bewährt und wird auch in Zukunft meine erste Wahl sein.
In dem Artikel „Kenne Deine Ausgaben: Der Unterschied zwischen Reich und Arm“ gehe ich etwas mehr ins Detail, warum Du Dir einen solchen Budgetplaner zulegen solltest und wie ich meinen genau nutze.
Alternativen
Moneycontrol – Moneycontrol ist sowohl als Webversion als auch als App für alle möglichen Plattformen (sogar Apple Watch) verfügbar und lässt sich auch problemlos synchronisieren. Es bietet interessante Zusatzfunktionen wie zum Beispiel die Möglichkeit mit verschiedenen Konten zu arbeiten oder auch das Abfotografieren und Anhängen von Belegen an einzelne Einträge. Das Design ist sehr modern und ansprechend, Design sollte jedoch Funktionalität unterstützen und nicht ersetzen. Während der kostenlosen Testphase ist mir nämlich aufgefallen, dass der Budgetplaner nicht immer ganz übersichtlich ist und auch nicht die Auswertungen bietet, die ich gern hätte. Das größte K.O. Kriterium ist jedoch das Preismodell, denn es ist ein monatliches Abo. Dabei kostet der Budgetplaner zwischen €2 und €3 bei einer Mindestlaufzeit zwischen 12 und 3 Monaten.
Hahabu – Ein sehr übersichtlicher und mit zahlreichen Funktionen bestückter Budgeplaner. Auch hier kann man den Planer 1 Monat kostenlos testen. Dabei sind alle Funktionen hier als einzelne Screenshots zusammengefasst. Ich war dabei sehr positiv überrascht, wie gut vor allem die Auswertungen gestaltet sind und dass man neben den Kontobewegungen auch Sparziele und Budgets einstellen kann. Auf dem Handy nutzt man den Budgetplaner über eine mobile Version des Budgetplaners, was ebenfalls einwandfrei funktioniert hat und meiner Meinung nach die größte Kompatibilität bietet. Leider ist auch hier ein Abo nötig und kostet €3 pro Monat. Wäre dieser Budgetplaner kostenlos oder zum Beispiel nur mit einmaligen Kosten verbunden, wäre dies eine super Alternative zu dem Web-Budgetplaner – wenn nicht sogar besser!
Live Expenses – Anders als bei den vorangegangenen Budgetplanern handelt es sich um eine kostenlose iPhone App. Ich bin auf sie über einen Freund gestoßen, der sie seit kurzem nutzt. Leider gibt es hier keine Webversion, sondern nur die App. Aber sie ist kostenlos und erfüllt denke ich alle nötigen Funktionen (soweit auch seine Meinung).
Es gibt natürlich noch etliche englischsprachige Budgetplaner, die einen guten Eindruck machen wie zum Beispiel Toshl, aber leider auch einige etwas weniger seriös oder veraltet wirkende Anbieter.
Kennt ihr weitere empfehlenswerte Budgetplaner und welchen nutzt Du selbst? Das würde mich echt interessieren!
Aus meiner Sicht nur bedingt geeignet sind…
Offline Software für den PC – Die Daten wären zwar damit nur lokal gespeichert, denn dann stecken sie in einem Programm auf Deinem PC. Aber, zum einen ist eine solche Software für ein Haushaltsbuch meist kostenpflichtig und zum anderen hat es den entscheidenden Nachteil, dass sie nur am PC genutzt werden kann. Ich gebe 95% meiner Einnahmen und Ausgaben über das Handy ein, denn das habe ich immer dabei und so brauche ich nur ein paar Sekunden für jeden Eintrag. Auf Ausgaben erst aufschreiben um sie dann abends zu übertragen hätte ich persönlich keine Lust.
Excel-Haushaltsbuch – Sofern man nicht auf eine vorgefertigte Vorlage zurückgreifen kann, muss man sie sich selbst erstellen. Diesen Versuch hatte ich auch schon selbst gestartet und den Web-Budgetplaner in Teilen für mich nachgebaut. Dank der Export Funktion lassen sich alle Einnahmen und Ausgaben schnell übertragen. Leider ist dies mit viel Aufwand verbunden und führt nicht selten zu kleinen Fehlern. Hinzu kommt, dass man auch hier an den PC gebunden ist, es sei denn man gibt sich mit den Funktionen von zum Beispiel Google Docs zufrieden. Denn Google Docs lässt sich auch auf dem Handy per App nutzen. Für Excel-Fans ist dies jedoch wohl die spaßigste Variante, denn hier kann man sich zumindest ganz gut austoben.
UPDATE 2018: Meine Excel Haushaltsbuch Vorlage ist endlich fertig. Was die Excel Vorlage kann, wie Du sie herunterladen kannst und eine kurze Anleitung dazu findest Du hier. Falls Du so wie ich den Web-Budgetplaner nutzt, kannst Du sehr bequem und schnell alle bisher gemachten Einträge in diese Vorlage übertragen. Und online geht auch. Dafür muss die Vorlage einfach nur in Deine Dropbox oder OneDrive hochladen und vom Handy aufgerufen werden. Viel Spaß!
Digitales Haushaltsbuch des Banken – Mittlerweile bieten Banken wie zum Beispiel die Commerzbank ein digitales Haushaltsbuch auf Basis des damit verbundenen Girokontos an. Das heißt Einnahmen und Ausgaben werden automatisch ausgewertet. Dies ist aus meiner Sicht sehr praktisch, aber zum einen werden meiner Meinung nach nicht alle Ausgaben immer korrekt erfasst und zum anderen vielleicht auch gar nicht, wenn man beispielsweise öfters Bargeld abhebt und in Bar bezahlt oder über mehrere Konten verfügt.
Haushalts(notiz)buch – Eine letzte Alternative wäre noch das Notizbuch, in das man dann seine Einnahmen und Ausgaben ganz klassisch mit dem Stift einträgt. In den Zeiten der Bullet Journals, die zum Teil wahnsinnig gut aussehen und die Macher sich sehr viel Mühe geben, sicherlich eine interessante Idee für alle Bullet Journal Fans. Miss Konfetti hat hierzu einen interessanten Blog Post verfasst und auch eine Vorlage zum Herunterladen. Leider fehlt mir hier die Möglichkeit die Einträge schnell und fehlerfrei auszuwerten zu können, ohne sie erst in Excel oder ein digitales Haushaltsbuch zu übertragen.
Wie Du siehst gibt es zahlreiche Möglichkeiten die eigenen Ausgaben in den Griff zu bekommen. Jeder sollte für sich die beste Lösung finden, denn nur so bleibt man auch langfristig dabei. Wichtig ist jedoch in jedem Fall, dass man diese Möglichkeiten für sich nutzt!
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